Leuenberger von Lauperswil
                                                                                                                                                          Bürgerort  seit  1530 

Geschichte Leuenberger

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Verbreitung von Leuenberger

Den Namen Leuenberger findet man in vielen Gemeinden des Emmentals und des Oberaargaus: 

Dürrenroth, Heimiswil, Huttwil, Lauperswil, Leimiswil, Lützelflüh, Melchnau, Reisiswil, Rohrbach, Rohrbachgraben, Rüderswil, Rütschelen, Sumiswald, Trachselwald, Ursenbach, Walterswil, Wangenried, Wyningen und Wyssachen.


Verteilung des Namens in der Schweiz 













Herkunft des Familiennamen Leuenberger

Die Herkunft des Namens Leuenberger kann nicht abschliessend beantwortet werden. Es können vier Gruppen von Familiennamen unterschieden werden:


Personennamen (Taufnamen)

Taufnamen welche nach einem Heiligen gewählt sind.

z.B Lüthi, Wälti, Jakob, Jost, etc.


Siedlungsnamen (Herkunftsnamen)

Namen der Wohnstätte oder Herkunft.

z.B Berger, Zürcher, Flükiger, Ramseier, etc.


Tätigkeitsnamen (Berufsnamen)

Namen nach der Tätigkeit oder dem ausgeübten Handwerk.

z.B Maurer, Schmid, Fischer, Steinmann, etc.


Spott- und Spitznamen (Ruf- und Eigenschaftsnamen)

Namen nach körperlichen Merkmalen oder Verhaltensweisen usw.

z.B Zingg, Grimm, etc.


Tätigkeitsnamen, Spott- und Spitznamen können ausgeschlossen werden. Dass es ein Heiliger gab, welcher den Namen Leuenberger trug, konnte bis anhin nicht bestätigt werden. Somit muss es sich wohl um einen Siedlungsnamen handeln.


Geschichte Leuenberger - wie alles begann...

Der Name Leuenberger ist sehr alt. Die ersten Namensträger die nachweislich den Zunamen Leuenberger trugen, treten um das Jahr 1257 aus der Anonymität des Mittelalters in die Öffentlichkeit. Also noch vor der Gründung der Schweiz 1291.

Der erste urkundlich erwähnte Vorfahr der Familie Leuenberger von Lauperswil und von Rüderswil ist der um 1530 geborene Niklaus Leuenberger der zuerst in Ranflüh gewohnt hatte und um 1570 herum den Hof auf Oberhochfeld in der Gemeinde Lauperswil gekauft haben muss.



Die Eiche sowie das Bauernhaus haben schon um 1500 gestanden und stehen auch heute noch.



Der Hof Oberhochfeld muss nach Urbar die heutigen Höfe Ofenloch, Rothenbühler, Geissbühler und Höfeli umfasst haben. Auch auf der Südseite des Oberhochfeldes gehörten verschiedene dieser Kleinheimwesen zum Land Oberhochfeld. Niklaus Leuenberger war zudem ab 1580 Eigentümer der Herrschaft Wartenstein und somit Herr von Wartenstein, Zwingherr von Lauperswil, Wittenbach und Längenbach. Selbstverständlich war er auch im Chorgericht und zwar bereits im ersten, das im 10. April 1594 vom Landvogt eingerichtet wurde. Sicher ist, dass Niklaus Leuenberger ein sehr reicher Mann war.

Mit Anna Stadler hatte er insgesamt 10 Kinder. Von diesen 10 Kindern konnten jedoch nur zwei Kinder weiter nachverfolgt werden. Über die anderen liegen keine Angaben vor:

Hans Leuenberger geb. 1586 in Lauperswil, Stammvater der Leuenberger von Rüderswil auf Schönholz.

Sein Sohn war Niklaus Leuenberger geb. 1615, Anführer und Obmann des Bauernkrieges. Zudem war er Gutsbesitzer auf Schönholz. Zu ehren seiner Taten und Aufopferung steht heute ein Denkmal in Rüderswil. (Bildergalerie)

                  Niklaus Leuenberger - Der Bauernführer


Ulrich Leuenberger geb. 1568 in Lauperswil, Stammvater der Leuenberger von Lauperswil. 

Er war der Haupterbe und übernahm den Hof auf Oberhochfeld nach dem Tod seines Vaters auch ins Chorgericht war er ihm gefolgt. Er hatte mit Margreth Hofer 10 Kinder (Anna, Andreas, Niklaus, Ulrich, Hans, Eva, Peter, Jakob, Katharina, Margareth).

Ein paar seiner Söhne (Andreas und Niklaus) waren ebenfalls im Bauernkrieg involviert, und werden noch im Gerichtsprotokoll von Ranflüh erwähnt, dass sie die "Die Brüder Andreas und Niklaus" Leuenberger, die Vetter von Niklaus Leuenberger dem Bauernführer, seien.

Die Kinder übernahmen jeweils Höfe in der Umgebung und waren ebenfalls als Landwirte tätig. Niklaus Leuenberger übernahm den Hof auf Oberhochfeld. Obwohl er den Bauernkrieg unterstütze wurde er nur gering bestraft. Durch das Inventar der Gnädigen Herren von 1653 wissen wir zumindest, dass auf dem Hof Oberhochfeld damals: 5 Pferde, 2 Fohlen, 5 Milchkühe und 6 Rinder gehalten wurden und der Hof auf einen Wert von mehr als 5000 Bernpfund geschätzt wurde. Pferdezucht war bei der Familie Leuenberger von Lauperswil eine wichtige Einnahmequelle.

Niklaus Leuenberger hatte mit Anna Neuenschwander 7 Kinder. Anna welche sehr jung starb, Anna, Niklaus, Christina, Katharina, Ulrich und Peter

Peter Leuenberger übernahm dann ebenfalls den Hof auf Oberhochfeld und mit Verena Jakob hatte er 8 Kinder. Anna, Niklaus, Verena, Peter, Elisabeth, Magdalena welche sehr jung starb, Magdalena und Hans.

(Es ist anzumerken, dass es früher üblich war, nach dem frühen Tod eines Sohnes/Tochter, jeweils den gleichen Namen ein zweites Mal zu verwenden.)

Nach dem verlorenen Bauernkrieg hatte die Obrigkeit gegenüber der Familie Leuenberger kein Vertrauen mehr, denn ab dann sass auch kein Leuenberger mehr im Chorgericht. Peter Leuenberger kam sogar 1673 vors Chorgericht, weil er an einem Sonntag Pferdehandel betrieb. Wir wissen somit auch, dass für Ihn der Pferdehandel ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor war, bevor um 1830 herum viele Landwirte auf die Milch- und Käseproduktion umgestiegen sind.

Ab Peter Leuenberger kann nicht mehr genau nachverfolgt werden, wer jeweils die Höfe übernahm und wie alles Weitere genau verlaufen ist. Jedoch konnte der Stammbaum ab 1530 bis in die heutige Zeit des 21. Jahrhunderts lückenlos nachverfolgt und aufgezeichnet werden.

Weitere Angaben über den Stammbaum entnehmen Sie bitte unter Menüpunkt "Stammbaum" auf der Linken Seite.